In „Führen mit Hirn“ bringt Autor und Managementberater Sebastian Purps-Pardigol Führung mit dem Gehirn zusammen. Man sollte meinen, das sei automatisch so. Ist es keinesfalls. Denn im Business fehlt der gesunde Menschenverstand weitgehend und Chefs haben meistens wenig Ahnung von der Erkenntnissen der Neurowissenschaft. Selten hat mich ein Buch über Führung emotional so berührt. Das liegt vor allem an den großartigen Geschichten aus der Praxis. Darin zeigt Purps-Pardigol wie Führung gelingen kann, wenn Menschlichkeit und Wissenschaft zusammen kommen.

„Führungskräfte brauchen starke innere Bilder für die Zukunft des Unternehmens. Mitarbeiter in Unternehmen wollen sich zugehörig fühlen und in Veränderungsprozesse einbezogen werden. Wenn der Wandel gelingt, dann nur gemeinsam. Dieses Buch, mit einem Vorwort des renommierten Neurobiologen Gerald Hüther, ist eine spannende und lehrreiche Symbiose von Wissenschaft und Wirtschaft.“ (Campus Verlag)

Führen mit Hirn ist gute Führung

Fuehren mit HirnFührung steht oft in berechtigter Kritik. Studien zu Mitarbeiterzufriedenheit und Motivation liefern immer wieder schlechte Ergebnisse. Gehen Chefs Führung mit den Erkenntnissen aus der Gehirnforschung an, kann schnell Gutes gelingen. Sogar Erstaunliches, so erzählen die Geschichten in „Führen mit Hirn“.

„Eine Belegschaft, die die eigene Firmenstrategie erarbeitet und damit ein Absatzwachstum von 70 Prozent erreicht; eine Geschäftsführung, die das Glück im Unternehmen zur Firmenstrategie macht und damit den Umsatz verdoppelt; Mitarbeiter, die durch Achtsamkeitsmeditation über 30 Mio. Euro an Kosten einsparen. Wie gelingt es manchen Unternehmen, die Belegschaft immer wieder begeistert über sich hinaus wachsen zu lassen und damit noch sehr erfolgreich zu sein? Wodurch ist ein Kulturwandel in einem Unternehmen möglich, der besonders auf die Potenziale der Mitarbeiter setzt?“ (Campus Verlag)

Was hat Führung mit Gehirnforschung zu tun?

Die Neurowissenschaft hat in den letzen zehn Jahren immense Erkenntnisse gewonnen. Wir wissen heute sehr viel genauer wie wir funktionieren, wie unsere Schaltzentrale arbeitet und was Erfolgsfaktoren sind. „Sebastian Purps-Pardigol hat diese Erfolgsmuster anhand vieler Firmenbeispiele herausgearbeitet: Sieben Faktoren für
zufriedenere, gesündere Mitarbeiter und dadurch mehr wirtschaftliches Wachstum. Er zeigt auf: Die in einem Unternehmen verborgenden Kräfte können – ähnlich wie in
einem Gehirn – nicht erzwungen, sondern nur durch eine Menschen zugewandte Führung freigesetzt werden. Purps-Pardigol verknüpft neueste Erkenntnisse aus
Hirnforschung, Psychologie und Verhaltensökonomie mit dem praktischen Wissen aus mehr als 150 tiefgreifenden Interviews.“ (Campus Verlag) Sieben Muster, die unser Gehirn liebt, können für Führung erfolgreich genutzt werden, so in „Führen mit Hirn“:

  • Flexibilität – Wir können uns ein Leben land verändern (Plastizität des Gehirns)
  • Zugehörigkeit – Menschen möchten sich verbinden fühlen
  • Entfaltung und Gestaltung – Menschen möchten sich einbringen
  • Vertrauen – Menschen brauchen jemanden, der an Sie glaubt
  • Erfahrungen – Menschen wachsen, wenn Sie gefordert sind
  • Sinnhaftigkeit – Menschen erhalten Zugriff auf Ihre Ressourcen
  • Achtsamkeit – Menschen finden zu sich zurück

Führen mit Hirn und Vertrauen

Vertrauen wird von Mitarbeitern und Chefs gleichermaßen als der wichtigste Wert der Zusammenarbeit betrachtet. Dazu zeigt Purps-Pardigol wunderbare Beispiele in „Führen mit Hirn“. Auch Außergewöhnliches. So wurde eine Studentin zur Hoteldirektorin befördert. Mit wunderbaren Ergebnissen, wie sich herausstellte. Ein Unternehmer aus der Hotelbranche traute ihr das zu, ihre Pate

„Schweikhard hat mir nichts vorgeschrieben, erinnert sich die 29-Jährige an ihren Paten. Ich habe das früher anders erlebt. Während meines Studiums habe ich in den verschiedensten Hotels gearbeitet. Überall gab es klare Vorschriften und Richtlinien. Wenn ich mal eine Idee eingebracht habe, hieß es oft: das haben wir schon immer so gemacht. Mein Pate, Herr Schweikhard, hat mich gerade zu eingeladen, Ideen einzubringen. Wenn ich Fragen oder Probleme hatte, rief ich ihn an – anstatt mir Lösungen zu geben, ließ er mich erst mal meine Vorschläge präsentieren. Es gab ein großes Vertrauen zwischen uns. (Pups-Pardigol, S. 142)

Wenn Sie einen anderen Blick auf Führung werfen wollen und sich von Erfolgsgeschichten guter Führung inspirieren lassen möchten, ist „Führen mit Hirn“ das Richtige für Sie. Und wenn Sie an der einen oder anderen Stelle einmal mehr oder weniger gerührt sein sollten, hat auch das mit Ihrem Gehirn zu tun. Letztlich sind wir doch alle Gefühlsmenschen. Auch das ist eine wichtige Erkenntnis für „Führen mit Hirn“.

Zum Buch

Sebastian Purps-Pardigol:
Führen mit Hirn
Mitarbeiter begeistern und Unternehmenserfolg steigern
Campus, 2015, 34,00 Euro