Kritikgespräche gehören zum Alltag jeder Führungskraft. Aus vielen Untersuchungen und dem täglichen Leben wissen wir: Führungskräfte bemühen sich (manchmal), sie versagen jedoch weitgehend – so auch bei den Kritikgesprächen. Da machen Führungskräfte falsch, was falsch gemacht werden kann. Sehen Sie selbst – business kabarett mit Andrea Lipka und Jürgen Zirbik. Sie brauchen nur das Gegenteil von dem machen, was Sie gleich sehen werden und alles läuft wie geschmiert. Klick zum Video über weiterlesen…

 

 

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Zehn Tipps für gute Kritikgespräche

Zu Loben ist eine Kunst – die wenigsten Chefs beherrschen das. Nicht gemault ist genug gelobt, sagt man in Franken. Dafür beherrschen alle Chefs das Kritikgespräch – also sie können kritisieren, sie kritisieren gerne und  …  falsch. Dabei kann gute Kritik retten: ein Projekt, die Firma, Sie. Seien Sie dankbar für Kritik

“Die meisten Menschen wollen lieber durch Lob ruiniert als durch Kritik gerettet werden.” Amerikanische Redensart (Quelle: zitate.net)

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Die Tipps für erfolgreiche Kritikgespräche

  1. Vorbereitung. Bereiten Sie sich auf Kritikgespräche vor. Was sind die Fakten Ihrer Kritik? Welche Auswirkungen hat das zu kritisierende Verhalten auf Geschäftliches? Was wissen Sie über den Mitarbeiter? Wann haben Sie zuletzt mit dieser Person persönlich worüber gesprochen?
  2. Voraussetzungen. Führen Sie Kritikgespräche und andere wichtige Gespräch nur, wenn es Ihnen gut geht. Nehmen Sie sich Zeit für das Gespräch, und sorgen Sie für eine angemessene Atmosphäre – keine Kritik spontan vor der Belegschaft und den Kollegen – diese Kritik wird i.d.R. nicht ernst genommen
  3. Klarheit. Stellen Sie Klarheit her. Nicht: „Herr Meier, ich muss Sie einmal sprechen… .“ Sondern: „Herr Meier, es geht um Ihre Zusammenarbeit mit dem Kunden X. Dazu möchte ich ein Gespräch mit Ihnen führen. Da habe ich Kritisches anzumerken.“
  4. Der Beginn. Bennen Sie zu Beginn  des Kritikgespräches deutlich Ihre Kritik in der Sache (Trennen von Sache und Person) – dabei arbeiten Sie mit Fakten (Was, Wann, Wer, z.B. Reaktionen des Kunden)
  5. Emotionen. Wenn Sie emotional sind oder waren (sauer, wütend, enttäuscht) sagen Sie das. Wenn Sie das Verhalten des Gesprächspartners in Schwierigkeiten bringt, ebenso. „Der Kunden beschwert sich zwei bis drei Mal in der Woche bei mir. Das kostet mich Zeit und ich stehe meistens dumm da, weil ich die Fakten nicht kenne.“
  6. Grundhaltung. Ein Kritikgespräch ist ein Kritikgespräch: vermischen Sie nicht Lob und Kritik. wenden Sie nicht die Sandwichtaktik (Positives – Kritik – Positives)  an, wie es teilweise empfohlen wird. Das verwässert die Ernsthaftigkeit der Kritik und lässt Sie selbst schwach erscheinen
  7. Absicht. Benennen Sie deutlich Ihre Absicht und Erwartung an Gespräch und Gesprächspartner. „Meine Absicht ist es, die immer wieder auftretenden Probleme mit dem Kunden in den Griff zu bekommen. Ich erwarte von Ihnen als Key Account Lösungen und ggf. Änderungen Ihrerseits im Umgang mit dem Kunden.“
  8. Lösungen. Geben Sie keine Lösungen vor. Fordern Sie Lösungen vom Gesprächspartner. Beispiel häufiges Zuspätkommen: „Wie stellen Sie künftig pünktliches Erscheinen sicher?“ (nicht: „Wie stellen Sie das ab?“ Die Lösung steht im Vordergrund)
  9. Verbindlichkeit. Schaffen Sie Verbindlichkeit durch schriftliche Vereinbarung (Protokoll). Legen Sie darin Thema, Kritikpunkte und Lösungen mit Rückmeldung und Zeitangaben fest. Beide unterschreiben das Protokoll.
  10. Nachverhandeln. Kommen Sie zu keiner Lösung, vereinbaren Sie einen neuen Termin. Legen Sie dafür gemeinsam die Agenda fest und wer was bis dahin zu erledigen hat.