Der Gallup Engagement Index – die Gallup Studie 2016 – bringt es zum wiederholten Mal an den Tag: „In punkto Führungsqualität klaffen die Wünsche der Mitarbeiter und die Wirklichkeit in den Unternehmen weit auseinander.“ (1) Zu Deutsch: Führung muss optimiert werden, denn die aktuelle Führungsqualität ist so mies, dass die meisten Mitarbeiter Dienst nach Vorschrift machen und viele bereits innerlich gekündigt haben. „Nach Gallup-Berechnungen kostet die innere Kündigung aufgrund schlechter Führung die deutsche Volkswirtschaft insgesamt bis zu 105 Milliarden Euro jährlich.“ (1).

.

Laut Gallup Studie 2016 liegt es nicht an den Mitarbeitern

Deutschen Mitarbeiter sind grundsätzlich zufrieden. Und über drei Viertel der Befragten in der Gallup Studie 2016 würden sogar weiterarbeiten, wenn sie nicht auf das Geld angewiesen wären. Nur nicht unbedingt bei ihrem jetzigen Arbeitgeber. Sie sind emotional nicht an das Unternehmen gebunden. Häufigster Grund ist schlechte Führung, sind zur Führung ungeeignete Chefs. Und das hat dramatische Folgen.

„Arbeitnehmer, die sich emotional nicht an ihren Arbeitgeber gebunden fühlen, zeigen weniger Eigeninitiative, Leistungsbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein – und sie schweigen zudem häufiger zu Fehlentwicklungen. Laut aktuellem Engagement Index hat jeder dritte Mitarbeiter in den letzten zwölf Monaten gegenüber seinem Vorgesetzten mindestens einmal schwere Bedenken nicht geäußert – bei den Mitarbeitern ohne emotionale Bindung schwieg sogar fast jeder Zweite (45 %).“ (1)

 

Gallup Studie 2016

 .

Gallup Studie 2016: Die Mitarbeiter können gelassen sein

„Die Untersuchung belegt auch: Wie lange Mitarbeiter im Unternehmen bleiben und wie produktiv sie in dieser Zeit sind, hängt in erster Linie vom Führungsverhalten des direkten Vorgesetzten ab. Doch in punkto Führungsqualität klaffen die Wünsche der Mitarbeiter und die Wirklichkeit in den Unternehmen weit auseinander. „Zudem dreht sich die Situation zu Gunsten der Arbeitnehmer, denn die gute Konjunktur bietet Job-Alternativen. „Jeder Dritte von ihnen (den Arbeitnehmern, der Autor) ist bereits heute aktiv auf Jobsuche. (…)  Fast zwei Drittel der Befragten rechnen sich gute bis sehr gute Chancen aus, schnell einen neuen Arbeitsplatz zu finden.“ (1) Rund 16 Prozent der Mitarbeiter haben nach der Gallup Studie 2016 Angebote von Headhuntern erhalten. 2012 waren es lediglich 12 Prozent. Der Kampf und die „Guten“ ist in vollem Gange.

.

Unternehmens-Lenker haben es noch nicht begriffen

Nach der Gallup Studie 2016 strengen sich viele Unternehmen zunehmend an, um Mitarbeiter zu halten und emotional zu binden. Doch sie setzen dafür offenbar nicht auf die passenden Maßnahmen. Marco Nink, Senior Practice Consultant bei Gallup, stellt fest, dass harte Faktoren wie Entlohnung, Urlaub oder Sozialleistungen nicht ausschlaggebend sind. Allerdings sei „die Möglichkeit, das zu tun, was man richtig gut kann“ fünfmal wichtiger als das Gehalt. Entscheidend seien außerdem Dinge wie Führungsqualität, eine herausfordernde, abwechslungsreiche und als sinnvoll empfundene Tätigkeit und die Kollegen. Emotionale Bindung werde im direkten Arbeitsumfeld erzeugt und der direkte Vorgesetzte sei dabei das A und O, so Nink weiter. Die Lösung ist nach wie vor dieselbe: Erhöhen der Führungsqualität durch bessere Auswahl, professionelle Führungsfortbildungen und Begleitung (Coaching) von Chefs.

.