Unbewusste Motive sind spannend. Wir wissen ja meistens was uns wichtig ist, privat und als Chef  – meinen wir. Unsere Werte sind letztlich auch die Motive, die unsere Entscheidungen und Ziele beeinflussen. Spannend wird es, wenn Sie herausfinden wollen, welche unbewussten Motive Sie antreiben und bestimmen. Das Unterbewusstsein ist laut Experten (und unseren Erfahrungen) wesentlich mächtiger als unser bisschen bewusstes Denken. Bis zu 90 Prozent spielen sich unter der Wasseroberfläche ab und wir bekommen nichts davon mit wie bei einem Eisberg.

Das Gleiche gilt für die Wahrnehmung: „Die Gesamtheit der aufgenommenen Signale ist immens groß und wirkt als großes Paket auf dem Grund des Sees (Unterbewusstsein), während die bewusst wahrgenommenen Signale die Schaumkronen auf den Wellen sind. In jeder Sekunde nehmen wir rund 10.000.000 Bits auf. 16 Bits nehmen wir bewusst wahr.[i] Erst wenn wir feststellen, dass wir Mist gebaut haben oder woanders angekommen sind als wir hin wollten, merken wir, dass es da eine Kraft gibt, die uns irgendwie steuert.

Unbewusste Motive erforschen

Der deutsche Psychologe Oliver Schultheiss, der an Universität Erlangen-Nürnberg und der University of Michigan, einem Mekka der Psychologie, arbeitet, hat das sogenannte Picture Story Exercise weiterentwickelt. Damit ist es möglich die meist verborgenen Bedürfnisse unseres Unbewussten aufzustöbern und kennenzulernen. Es basiert auf einem Verfahren, das man den Thematischen Apperzeptionstest (Auffassungstest, TAT) nennt. Dabei erzählen Probanden Geschichten zu einer Reihe von Standardbildern. Diese erzählten und aufgezeichneten Geschichten werden dann nach der Stärke des Gesellungs-, Leistungs- und Machtbedürfnis überprüft und so die unbewussten Motive und Werte ermittelt. Sie werden bereits ab einem Alter von sechs Wochen angelegt.

Sie (die unbewussten Motive, der Autor) beeinflussen unser Handeln und die Zielsetzung ein Leben lang. Im frühkindlichen Alter werden die impliziten (unbewussten, der Autor) Motive gebildet, die sich aus Reaktionen und Verhaltensweisen des Babies heraus ableiten, welche bereits in diesem Alter mitbekommen, welche Reaktionen der Umwelt auf welche Aktion folgt und wohin diese führt. Damit positive Reaktionen weiterhin bestehen bleiben, wendet das Baby die entsprechenden Handlungen an.“[ii]

Der Picture Story Exercise […] ist eines der derzeit besten psychologischen Instrumente, um die Bedürfnisse, die wir unbewusst haben, an die Oberfläche des Bewussten zu bringen.“[i]

Unser Unbewusstes zeigt sich in Vorlieben, Bedürfnissen und Wünschen. Vor allem jene, die uns nicht wirklich bewusst sind, uns aber auch zu dem machen, der wir sind. Diese Bedürfnisse lassen sich auf drei Grundbedürfnisse, die sich dann eventuell auch als unbewusste Motive zeigen, reduzieren. Sie können Ihre Tendenzen über einen interessanten Test herausfinden.

Unbewusste Motive: Bindung, Leistung, Macht.

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[i] Bas Kast: Wie der Bauch dem Kopf beim Denken hilft, S.98
[ii] http://www.portal-der-psyche.de/gesunde-psyche/reiss-profile/motive-ursprung-motivation/motive-ursprung-motivation-implizit.html
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