Leidenschaft und Lebensrollen passen nicht immer zusammen. Um Ziele und Unternehmensziele zu erreichen, ist das jedoch von Nachteil. Was lässt Sie vom Sofa aufspringen? Wofür „bewegen Sie Ihren Hintern“, auch wenn es schwerfällt. In welchen Rollen funktionieren Sie, in welchen blühen Sie auf? Authentische Ziele finden, heißt auch Ziele erreichen zu können. Und das hat viel mit Unternehmenszielen und Business Coaching zu tun.

Leidenschaft und Lebensrollen

BusinessWert Strategie – Modul Ziele: Teil 3 aus dem Videokurs

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Leidenschaft und Lebensrollen  – Wahre Geschichte am Rande

Eines schönen Samstag morgens sagt die Frau zu Ihrem Holden: „Du, die Fenster müssen dringend gestrichen werden. Der Winter hat sie stark mitgenommen.“ Er: „Hm …“

Sie: „Du könntest doch schon mal schauen, was du alles brauchst, zum Reinigen, Abschmirgeln, Farbe, Pinsel und so. Dann können wir gleich alles im Baumarkt besorgen und du kannst heute Nachmittag loslegen. Das Wetter passt auch.“

Er: „Hm, Schatz, diese Woche war wirklich der Horror. Der Chef treibt mich rein. Ich war die ganze Woche echt im Stress. Der Rücken tut mir weh und ich bin echt schlapp und müde. Lass uns das verschieben.“

Kurz darauf ruft sein Freund an: „Hi Mann, komm lass uns ne Runde biken gehen. Ich habe eine tolle neue Strecke entdeckt. Durch den Wald mit wilden Single-Trails. Kommst du oder passt es heute nicht?

Er: „Wieso „nicht passen“? Wie kommst du darauf. Ich schmeiße mich sofort in die Bike-Klamotten und bin in 20 Minuten bei dir. Ich muss eh etwas gegen den Stress in der Arbeit machen. Wo hast du gesagt, ist dieser neue Single-Trail?“

Leidenschaft führt spontan zu Motivation

Den Kommentar der Gattin erspare ich Ihnen an dieser Stelle. Aber Sie merken schon, es ist alles eine Frage der Leidenschaft. Worauf freuen Sie sich? Was machen Sie besonders gerne? Womit können Sie sich Stunden beschäftigen? Wobei vergessen Sie die Zeit?

Wofür verlassen Sie Ihre Komfortzone, weil Sie es lieben, weil Sie es brauchen? Ihre Leidenschaften entsprechen nicht immer Ihren besten Fähigkeiten und Talenten, aber oft ist das so. Kaum jemand tut leidenschaftlich etwas, das er gar nicht kann, Das ist einfach zu anstrengend.

Tipp: Sie müssen nicht unbedingt nur anpacken, was Sie besonders gut können. Manchmal liegt der Reiz darin, ein Ziel zu erreichen, etwas zu tun, das bisher noch nicht zu ihren Fähigkeiten gehörte. Dann lernen Sie eben etwas Neues.

Passen Leidenschaft und Lebensrollen zusammen, dann…

Passen Leidenschaft und Talent, Fähigkeiten für eine Sache, ein Ziel, zusammen, setzt das Energien frei. Und Energie benötigen Sie, um Ihre Ziele zu erreichen. Das bedeutet nicht, dass Ziele finden und Ziele erreichen Stress sein müssen. Im Gegenteil: Eine gesunde Portion Gelassenheit, Geduld und Lockerheit, gepaart mit Zuversicht, sind sehr hilfreich.

Warum nur Ihre richtigen Ziele funktionieren

Was Sie wählen und wie Sie das angehen, passiert in Ihrem Kopf und nirgendwo sonst. Wählen Sie die richtigen Dinge, geht die Post ab. Wählen Sie die falschen, geht kaum etwas oder gar nichts. Im Nachhinein ist man schlauer. Die Frage ist nur, hatten Sie viel Spaß beim schlauer werden oder waren Sie „vernünftig“ und trauern verpasstem Leben hinterher?

 

Durch die Leidenschaften lebt der Mensch, durch die Vernunft existiert er bloß.“ Sébastien Chamfort, französischer Schriftsteller

 

Wenn Leidenschaft und Lebensrollen kollidieren

Manche Lebensrollen haben Sie mit vielen gemeinsam, andere sind speziell. So sind Sie beispielsweise Berufstätiger, Mitarbeiter, vielleicht Chef, Lebenspartner, eventuell Vater, auf jeden Fall Kind und vieles mehr.

„Wir sind das, was wir wiederholt tun.“ Aristoteles

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Wichtige Fragen zu Ihren Lebensbereichen

Was sind die Lebensbereiche, in denen Sie besonders aktiv oder gefordert sind? In welchen Bereichen stagniert es, sind Sie unzufrieden, möchten Sie etwas ändern? Fehlen Ihnen bestimmte Lebensbereiche völlig? Möchten Sie in einzelnen Lebensbereichen endlich ankommen, beispielsweise in einer Partnerschaft oder in der Karriere? In der „simplify-Bewegung“ spricht man von Lebenshüten und empfiehlt: „weniger ist mehr“:

„Natürlich gibt es Lebenshüte die Sie auf gar keinen Fall ablegen können. Wenn Sie z.B. Kinder haben, sind Sie automatisch in der Elternrolle. Denken Sie also an die vielen kleinen Nebenrollen in Ihrem Leben. Oftmals versucht man bei Zeitproblemen direkt einen Gang höher zu schalten, um alle Rollen zu bewältigen. Das geht aber zu Lasten Ihrer persönlichen Lebensqualität. Also… maximal 8 Lebensrollen!“1

Wie sich Lebensrollen auswirken

In welchen Lebensbereichen sind Sie aktiv, sehr engagiert oder weniger bzw. gar nicht zuhause? Also, passen Leidenschat und Lebensrollen nicht zusammen? Ihre wichtigen Lebensbereiche bestimmen auch Ihre primären Rollen. Und diese Rollen wirken sich auf Ihre Persönlichkeit aus und umgekehrt. Manche Rollen liegen Ihnen, andere vielleicht nicht so gut oder gar nicht. Hören, sehen und spüren Sie konzentriert hin, dann erkennen Sie die passenden Rollen für sich. Ein erster Schritt zu mehr Selbsterkenntnis.

„Wer das tut, was er immer getan hat, wir das bekommen, was wer immer bekommen hat.“ Sprichwort

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Lebensrolle sein oder spielen?

Welche Rollen „spielen“ Sie? Welche spielen Sie gut? Welche weniger gut? Notieren Sie zu Ihren Kernrollen Ihre Bilder und Gefühle. Wie geht es Ihnen in dieser Rolle? Wie sehen Sie sich? Wie meinen Sie, dass andere Sie wahrnehmen?

  • Familie: Mutter, Vater, Sohn, Tochter, ältestes Kind, jüngstes Kind, etc.
  • Beruf: Vorgesetzter, Mitarbeiter, Führungskraft, Teammitglied, Chef etc.
  • Freizeit & Hobby: Kegelbruder, Segler, Skatspieler, Golfer, Sportler, Maler, Musiker etc.
  • Soziale Gemeinschaft: Bürger, Ratsmitglied, Elternschaft, Vereinsmitglied
  • Zugehörigkeit: Weltbürger, Europäer, Deutscher, Bayer, Franke, etc.
  • Religion /Spiritualität: Christ, Moslem, Katholik, Atheist etc.
  • Persönlichkeit: Ich, Charakter, Motive, Entscheidungen, Lebensweg
  • Politik: Konservativer, Sozialist, Sozialdemokrat, Grüner etc.
  • Beziehungen: Partner, Freunde, Nachbar, Vater, Sohn, Kollege etc.

Wer sind Sie in welcher Rolle?

Werden Sie sich über Ihre Rollen in Ihren Lebensbereichen klar. Spüren Sie in diese Lebensbereiche und Rollen hinein. Werden Sie sich Ihrer Gefühle und Bilder darin bewusst. Sind Sie „Sie“ oder jemand anderer? Denn Ihre Gefühle sind ein Signal, um Ihre Wünsche und Gedanken Wirklichkeit werden zu lassen. Das sogenannte Bauchgefühl, Ihre Intuition, ist ein wichtiger Katalysator. Er signalisiert Ihre richtigen Ziele, Ihren richtigen Weg, Ihren richtigen Zeitpunkt für bestimmte Ziel-Entscheidungen.

Tipp: Sie sollten nicht mehr als acht Rollen ausfüllen wollen. Kommen Sie auf mehr als acht Lebensrollen, fassen Sie einige Rollen zusammen.

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1 Quelle: http://www.simplify.de / simplifytipps/stoeberninthemen/ kategorie/mentaltraining/ kennen-sie-ihre-lebensrollen-oder-lebenshuete
Quelle: Jürgen Zirbik – Ziele erreichen mit GMV – Workbook; Eigene Ziele mit gesundem Menschenverstand finden und erreichen – Ziele-Wissen, Zielpsychologie und Selbstcoaching-Anleitung, Friendship Verlag, Nürnberg, 2016-2019k
Foto von Charles Deluvio auf Unsplash