Nach einer Studie des Schweizer SIBI Institutes jammern fast die Hälfte der befragten Führungskräfte bevorzugt herum, anstatt sich den Lösungen von Herausforderungen im Unternehmen zu stellen. Das wirkt sich auf die Loyalität der Mitarbeiter aus. GMV. So erklärt sich die immer schlechter werdende Identifikation der Mitarbeiter mit den deutschen Unternehmen, die die Gallup-Studie regelmäßig ausweist. Viele Chefs tun aber auch kaum etwas dagegen. Im Gegenteil. Sie schubsen die eigenen Leute mit ihrem eigenen Gejammere noch über die Frust-Kante. Individuelles Business Coaching kann hier Abhilfe schaffen. Und Coaching sorgt dafür, dass sich Führungskräfte sichtlich sicherer, souveräner und wohler fühlen.
Coaching: wohin ohne echte Leader?
Warum sind so viele Chefs und mittlere Führungskräfte so schlecht in Führung. Nun, sie sind selbst verunsichert, unzufrieden und denken verstärkt über Kündigung nach. Sie brauchen ein Coaching wie Sportler einen Trainer benötigen. Die meisten haben Führung nicht gelernt. Wo auch. Was dabei wirklich den Vogel abschießt, ist die Tatsache, dass es gleich so viele Manager sind, die die Schnauze vom eigenen Unternehmen voll zu haben scheinen. Vielleicht hilft bei manchem nicht einmal mehr Coaching.
“Viele Unternehmen bremsen sich selbst aus, weil das Management nicht an einem Strang zieht. (…) Der Untersuchung zufolge identifiziert sich nur jede zweite Führungskraft (51 Prozent) in deutschen Unternehmen mit der Vision und strategischen Zielsetzung ihres Arbeitgebers.” Und es kommt noch schlimmer:
- 51% identifizieren sich mit dem Unternehmen, seinen Zielen und Strategien
- 49% tun das nicht! Ein Großteil scheint sie einfach nicht zu kennen.
- 66% beschäftigen sich mehr mit Jammern und Schuldzuweisungen als aktiv Vorschläge zu machen, wie Probleme gelöst werden können.
Reicht das Schmerzensgeld nicht?
Dabei verdienen die deutschen Manager im Vergleich recht gut – die Top-Manager so und so (im Schnitt 5,2 Millionen Euro pro Jahr). Aber von den Chef-Chefs sprechen wir hier nicht. Im mittleren Management variieren die Gehälter zwischen 101.000 und 200.000 Euro. Nicht schlecht. Scherzhafterweise spricht man Manager-Gehältern einen Schmerzensgeldanteil zu. Oder ist das doch ernst gemeint? Jedenfalls genügt dieser Anteil der Hälfte der Manager offensichtlich nicht. Sie jammern herum und ziehen ihre Leute mit ins Jammertal. Geld alleine ist es also nicht, das motiviert und positiv stimmt. Hier können Coaching und motivierende Trainings helfen.
Selbst arme Würstchen?
Nach der SIBI-Studie geben viele Führungskräfte an, dass die Zuständigkeiten im Unternehmen nicht klar geregelt und die Heroen in den oberen Chefetagen oft nicht integer zu sein scheinen.
- 44 Prozent konstatieren, dass in ihren Unternehmen die Entscheidungskompetenzen nicht klar sind.
- 75 Prozent behaupten sogar, dass integeres Verhalten “ganz oben” stark zu vermissen ist. (Integer: unbescholten, moralisch einwandfrei, unbestechlich)
Aus meiner Coaching Praxis kann ich das bestätigen. So kam kürzlich ein Abteilungsleiter eines Konzerns zu mir und beklagte sich bitter über die schwache Geschäftsführung und den chaotischen Vorstand. Man habe immer mehr mit blödsinnigen und sinnfreien Aufgaben zu tun – u.a. Reporting, Placebo Präsentationen, massenweise Meetings. Für produktive Arbeit bleibe kaum Zeit. Im Übrigen wisse eigentlich keiner so genau wohin die Reise des Unternehmens gehen solle. Außer PR-artigen Selbstbeweihräucherungen, die im Übrigen an der Realität vorbei gingen, bekäme man kaum klare, verwertbare Informationen. Er finge schon mal an, sich anderweitig um zu sehen. Führung in Zeiten GMV-freier Chef-Chef-Etagen macht eben auch keinen Spaß. Hier kann Coaching kaum noch helfen. Man muss an die Strukturen und die Kultur des Unternehmens.
Lösungsansatz Selbst Coaching
Herummaulen kann ja jeder. Auf Ideen und Lösungen kommt es an. Coaching Anregung: Schreiben Sie einmal pro Woche Antworten zu folgenden sieben Fragen in Ihr „Führungsbuch“ (Wenn Sie noch keines haben, legen Sie sich eines zu):
- Was sind meine aktuellen Ziele als Chef?
- Was möchte ich meinen Leuten dringend mitteilen?
- Was habe ich diese Woche erreicht?
- Was hat diese Woche besonders viel Spaß gemacht?
- Was will ich zeitnah mit meinem Chef besprechen?
- Auf was freue ich ich mich in meinem Job kommende Woche?
- Welches Problem ist dringend, so dass ich es kommende Woche angehe?