Volksweisheiten im Business Coaching können eine hilfreiche Inspiration sein, vor allem, um mehr gesunden Menschenverstand (GMV) in die Geschäftswelt zu bringen. Manche Erkenntnisse sind uraltes Wissen und Teil einer Volksweisheit. Das deutet darauf hin, dass sie eine besondere Rolle für gelungene Führung und Kommunikation spielen.

Volksweisheiten im Business Coaching: Wie man in den Wald hinein …

Die Geschichte mit dem Rufer in den Wald ist sicher schon einige hundert Jahre bekannt. Dieser Effekt spielt eine große Rolle im Bereich der Resonanz. Damit ist gemeint, dass Sie im Prinzip immer das zurückbekommen, was Sie aussenden. Dahinter steckt auch das Gesetz auf Gegenseitigkeit. Gehen Sie freundlich mit den Menschen um, werden Sie ebenso freundlich behandelt, machen Sie das Gegenteil, ernten Sie das Gegenteil.

Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht …

Bestimmt können Sie diesen Spruch zu Ende dichten. Wenn Menschen herausfinden, dass sie angelogen worden sind, führt das zu einem Knacks. Das ist eine der Volksweisheiten im Business Coaching, die ständig ignoriert werden. Lügen Chefs ihre Leute häufiger an, kommt es zum Vertrauensbruch. Das spielt übrigens eine recht große Rolle bei der Zuweisung von Glaubwürdigkeit zu bestimmten Berufsgruppen. Politiker, Manager und Journalisten stehen da ganz unten – sie wissen warum –, Ärzte und Feuerwehrleute ganz oben – wohl auch deswegen, weil sie wenig öffentliches Gelaber von sich geben und echte Herausforderungen haben.

Wir sind schon von Kindesbeinen an in der Lage vortrefflich zu lügen. Ein Erwachsener lügt durchschnittlich 200-mal am Tag, so jedenfalls die Ergebnisse verschiedener Studien. Insbesondere in der öffentlichen Kommunikation und im Geschäftsleben wird gelogen, was das Zeug hält. Das führt dazu, dass die Lüge nach wie vor einen großen Einfluss in der Kommunikation hat. Und das ist gut so, denn wir können täglich üben (Fernsehen und so), Lügen und Lügner zu erkennen.

GMV-Tipp: Wer immer die Wahrheit sagt, braucht kein gutes Gedächtnis. Wahrheit macht gelassen und gibt eine charismatische Ausstrahlung, denn Wahrheit ist selten geworden.

Was du nicht willst, das man dir tu’ …

In der Kommunikation ist dieser Imperativ heute noch gültig. Betrachten wir solche Volksweisheiten im Business Coaching, müssen wir differenzieren – dazu gleich mehr. Wenn ich nicht angelogen werden möchte, so sollte auch ich die Wahrheit sagen. Wenn ich Wertschätzung erwarte, sollte auch ich Wertschätzung geben. Seine allgemeine Gültigkeit hat diese Volksweisheit nach Meinung verschiedener Kommentatoren bereits eingebüßt:

„… ist ein anachronistischer Imperativ, der früher das Zusammenleben von Menschen in Gesellschaften regeln sollte, im Zuge der Industrialisierung und Individualisierung der Menschheit aber zunehmend an Bedeutung verlor, da er die ungehemmte Ausbreitung des menschlichen Egos behinderte und das Recht des Stärkeren untergrub.“[i]

Andere Volksweisheiten im Business Coaching

Gleichwohl: Aus GMV-Sicht und für normale Kommunikation scheint mir das „Was du nicht willst, …“ immer noch eine sehr brauchbare Grundhaltung zu sein. Manche Kommunikationssituation, die ich beobachte oder von der mir Menschen erzählen, hat so gar nichts von dieser einfachen Haltung. Führungskräfte gehen unwürdig mit Mitarbeitern um, Männer mit Frauen und umgekehrt, Politiker mit uns, Erwachsene mit Kindern usw.

Würde spielt in diesem Zusammenhang eine wunderbare Rolle. Ein schönes altes Wort, etwa so wie Ehre oder Integrität. Diese Werte können Kommunikation auch heute besser machen. „Behandle andere so, wie Du selbst behandelt werden willst“ wird heute allerdings kritisch gesehen, denn es widerspricht den Prinzipien der Individualität in der Kommunikation. Gerade in Business und Führung gilt: behandle andere so, wie sie behandelt werden wollen – dazu und weiteren Volksweisheiten später mehr…

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[i] http://de.uncyclopedia.org/wiki/Was_du_nicht_willst,_dass_man_dir_tu,_das_ fProzentC3ProzentBCg_ auch_keinem_andern_zu
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