Rhetorik für Chefs – Master-Seminar im Herbst 2019 in Nürnberg. Am 26.02.2019 erschien ein Speaker Interview mit dem Kollegen Mattias Morgenstern und mir in den Nürnberger Nachrichten. Anlass für das Interview im Zeitungshaus war der Speaker Slam Weltrekord in Hamburg im November 2018. An dem hatten Morgenstern und ich recht erfolgreich teilgenommen. Gut Ding will eben Weile haben. Interessiert war die Redakteurin an Fragen wie „Wie wird aus Reden ein Beruf?“, „Manipulieren Sie als Rhetoriker eigentlich?“ und „Welche Tipps geben Sie für das Halten von Reden und Präsentationen?“. Auszüge aus dem Interview und wertvolle Tipps für Ihre nächste Rede und Präsentation…

„Im ersten Moment manipulier´ ich, was das Zeug hält“

Dass die Redaktion diese Überschrift gewählt hat, ehrt mich. Es ist ein Zitat von mir aus dem Speaker Interview. Es zeigt auch, welche Haltung zu Rednern und Rhetorik mitschwingt. Profi-Rhetoriker können etwas, mit dem man beeinflussen und überzeugen kann. Ja, das können sie. Und Kollege Morgenstern ergänzt, das sei wie bei Kampfsportlern. Sie beherrschten etwas, was Otto Normalo nicht könne, aber sie würden es nicht missbrauchen, um Leute für Ihre Zwecke auszunutzen. Das trifft es gut. Denn zufällig sind Morgenstern und ich beide Speaker und Kampfsportler. Rhetorik für Chefs berücksichtigt übrigens beides. Schauen wir uns einige Frage und meine Antworten aus dem Interview an…

Wie wird aus Reden ein Beruf?

Zirbik: „Unser Beruf ist ja auch ein Handwerk – also eigentlich ein Mundwerk. Aber letzten Endes ist es ein richtiges Handwerk, das man lernen kann, zum Beispiel durch Sprachtraining und indem man sich eine Rolle zulegt.“ Übrigens können Sie im Herbst ein Rhetorik- und Speakerseminar in Nürnberg absolvieren: Rhetorik für Chefs. In einem der härtesten Rhetorikseminare trainieren Sie über dreimal zwei Tage in Gesprächen und Präsentationen zu überzeugen, sich durchzusetzen, charismatische Wirkung zu erzielen und… ja, und zu manipulieren. Klick zu weiteren Informationen…

Wie stark profitieren Speaker im Alltag? Hilft Rhetorik für Chefs?

Zirbik: „Wenn Sie so wollen, gibt es schon manipulative Ansätze. Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Ich versuche in den ersten 30 Sekunden eines Auftritts zusammen mit meinem Publikum zu lachen oder zu schmunzeln, damit schaffe ich eine gute Beziehungsebene. Und das mache ich natürlich bewusst. Also insofern würde ich sagen, jawoll, in den ersten Momenten manipulier‘ ich was das Zeug hält, damit ich das Publikum für mich gewinne. Das ist mein Job da oben auf der Bühne, die Leute sollen Spaß machen und sich nicht langweilen.

Wenn ich in Dialoge gehe, kann ich natürlich die gleichen Techniken anwenden. (…) Da können Sie jetzt sagen „Vorsicht“, aber ich merke das gar nicht. Und ich merke auch nicht, dass das irgendwie negativ ist. Das hat immer mit der Absicht zu tun. Und wenn die nicht negativ ist, heißt Manipulieren im Grunde ja nur, Menschen in Bewegung zu bringen.“ Rhetorik für Chefs ist genau deswegen eines der wichtigsten Führungswerkzeuge.

Was macht einen guten Redner noch aus?

Zirbik: „Den guten Redner macht letztlich aus, dass er sich nicht so wichtig nimmt. Dass er für die Menschen redet, die da sind, und nicht für sein eigenes Ding. Wobei nicht verboten ist, dass man sich da oben sauwohl fühlt. Aber vielen geht es gerade am Anfang genau umgekehrt.“ Auch bei neuen Führungskräften tritt dieses Phänomen auf. Deshalb sind Kommunikation und Rhetorik für Chefs entscheidende Qualifikationen für souveräne und erfolgreiche Führung.

Welche Tipps können Sie allen geben, die mit öffentlichen Reden Schwierigkeiten haben?

Zirbik: „Jeder ist nervös, deswegen der Tipp schlechthin, der auch noch sympathisch macht: auf die Bühne gehen und sagen „Leute, ich bin total nervös“. Sprechen Sie es aus, dann ist es auch schon zu 80 Prozent erledigt.

Der zweite Punkt ist, sich gut vorzubereiten. Da empfehle ich wirklich, die ersten zwei Minuten aufzuschreiben und vielleicht sogar auswendig zu lernen, das gleiche gilt für die letzten zwei Minuten. Ein guter Einstieg gibt Sicherheit, ein guter Ausstieg bleibt bei den Leuten hängen.

Dritter Tipp: Wenn man es hinbekommt, vorher zwei Minuten für sich sein zu können, dann stellen Sie sich in eine ruhige Ecke und erinnern Sie sich an etwas, bei dem sie sich so richtig sauwohl gefühlt haben und dieses Gefühl nehmen Sie dann einfach mit.“

Das komplette Speaker Interview erschien in der Ausgabe der Nürnberger Nachrichten vom 26.02.2019
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Foto Jürgen Zirbik / Keynote Dialog Fachforum 2018