Fangen wir 2018 mit guten Nachrichten an: Gute Führung ist im Prinzip einfach, wenn man sich an drei Kriterien hält: gesunden Menschenverstand (GMV), Ehrlichkeit zu sich selbst und Führungskompetenz als Handwerk. Letzteres ist mit Aufwand verbunden. Natürlich ist die Wirklichkeit komplexer und man sollte frei nach Albert Einstein „alles so einfach wie möglich sehen – aber auch nicht einfacher“. In der Folge schauen wir uns Kriterien an, die gute Führung bewirken sollen. Das „Forum Gute Führung“[i] hat aus einer Studie zehn Kriterien guter Führung abgeleitet, alles recht akademisch und gleichzeitig mit GMV versehen. Hier die ersten vier…

Gute Führung durch Flexibilität und Diversität (Vielfalt)

Das Arbeiten in beweglichen Führungsstrukturen, mit individueller Zeiteinteilung und in wechselnden Teamkonstellationen ist aus Sicht der meisten Führungskräfte bereits auf einem guten Weg. Die Idee der Förderung von Unterschiedlichkeit ist demnach in den Unternehmen angekommen und wird umgesetzt, um gute Führung zu fördern. Die Beiträge zur Führungskultur gerade aus weiblichen Erfahrungswelten werden äußerst positiv bewertet.

Prozesskompetenz wichtigstes Entwicklungsziel

„100 Prozent der interviewten Führungskräfte halten die Fähigkeit zur professionellen Gestaltung ergebnisoffener Prozesse für eine Schlüsselkompetenz. Angesichts instabiler Marktdynamik, abnehmender Vorhersagbarkeit und überraschender Hypes erscheint ein schrittweises Vortasten Erfolg versprechender als die Ausrichtung des Handelns an Planungen, deren Verfallsdatum ungewiss ist.“

Netzwerke als Zukunftsmodell  für gute Führung

Viele Führungskräfte meinen, dass Netzwerkstrukturen gut geeignet sind, um die Anforderungen der heutigen Arbeitswelt zu lösen un gute Führung zu unterstützen. Selbst organisierende Netzwerke nutzen kollektive Intelligenz, die sogenannte Schwarmintelligenz, um bessere Lösungen zu erwirken. Die Menschen sind innovativer, kreativer und motivierter, so die Hoffnung der Befragten. Und Netzwerkstrukturen sollen zur Beschleunigung der Prozesse und zur Verringerung von Komplexität beitragen.

„Wir erleben gerade einen Paradigmenwechsel in deutschen Unternehmen. Entscheidungsfähigkeit und Macht werden zunehmend auf Teams oder Projektgruppen verlagert. Der einzelne kluge Kopf wird Teil von Kooperationsnetzen. Geführte erwarten zunehmend andere Menschenführung, Führungskräfte sind zunehmend auf der Suche nach einem anderen Verständnis von Führung und beide wollen eine neue Führungskultur. Jetzt fehlt nur noch eine Debatte um eine andere Führung und Steuerung von Unternehmen und Verwaltungen.”[ii]

Absage an Hierarchien

„Die meisten Führungskräfte stimmen darin überein, dass Steuerung und Regelung angesichts der Komplexität und Dynamik der zukünftigen Arbeitswelt nicht mehr angemessen sind. Zunehmende Volatilität (Standardabweichung vom Normwert, der Autor) und abnehmende Planbarkeit verringern die Tauglichkeit ergebnissichernder Managementwerkzeuge wie Zielemanagement und Controlling. Überwiegend wird die klassische Linienhierarchie klar abgelehnt und geradezu zum Gegenentwurf von »gute Führung« stilisiert.“

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[i] http://www.forum-gute-fuehrung.de/ergebnisse, 20.12.2015
[ii] Thomas Sattelberger, ehem. Vorstand Telekom AG, Continental AG und Lufthansa Passage, Themenbotschafter der Initiative Neue Qualität der Arbeit, in: http://www.forum-gute-fuehrung.de/ergebnisse